Spiritualität in einfachen Dingen finden. (Deutsche Übersetzung)

Wir leben in schwierigen Zeiten. Unsere Kalender sind voll mit Terminen, wir müssen unseren Teenager zum Therapeuten bringen, uns um ein älteres Elternteil kümmern, Anforderungen von der Arbeit erfüllen. Da scheint kein Platz mehr zu sein für den Abwasch, ein Date mit dem Partner, Selbstfürsorge, Yoga und all die sexy Dinge, die diese spirituellen Selbsthilfebücher predigen. Es scheint keinen Platz zu geben für all die „könnte“, „sollte“ und „würde“. Wir haben unsere Momente der Freude und des Friedens, aber was ist mit den Momenten, in denen sich das Leben mies oder einsam anfühlt und wir uns abends einfach nur noch mit einer Decke aufs Sofa legen und Netflix schauen wollen?

Ich erlebte einen dieser Morgen, als ich beschloss, in dem Wald, wo ich wohne, auf einen Spaziergang zu gehen. Manchmal engen Stress oder gesundheitliche Komplikationen das Leben für zu lange Zeit ein und wir stecken fest. Ich wusste, dass die beste Medizin gegen Kleinheit darin bestand, GROSS zu werden, raus in die Natur zu gehen und IN MICH selbst zu gehen um in Kontakt zu kommen mit dem, was ewig ist. Ich war neugierig, welche neuen Geschichten mir die Spuren erzählen würden. Wo fressen die Rehe jetzt? Ist die Pestwurz schon ganz gelb geworden? Was verraten mir die Spinnennetze über das Wetter (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft)? Tatsächlich habe ich es vermisst, im Herbstwetter draußen zu sein und mit meinen Füßen durch dicke Laubschichten zu streifen.

Ich stieß auf einen mehr als 4 Meter hohen Stapel frisch gefällter Fichten. Ich konnte fühlen, wie es dem Land um mich herum ging und wollte Heilung schenken. Diese Wälder sind kraftvoll, widerstandsfähig und werden noch lange da sein, nachdem die Menschen diese Gegend verlassen haben. So brauchten sie vielleicht keine Heilung, aber ich hatte das Bedürfnis, etwas zu TUN. Ich gab mich tief dem Land um mich herum hin. Ich gab mich tief dem Licht in mir hin. Energie strömte in und durch mein Herz, und meine Hände brannten mit einem inneren Feuer. Alles, was ich tun konnte, war schlicht zu sagen: „Ich sehe dich. Ich liebe dich.“ Ich hoffte, dass meine Präsenz und mein Respekt eine kleine Gabe wären, die angenommen werden würde. Wenige Augenblicke später war ich von 15 Vögeln umgeben, hauptsächlich Zaunkönige und Kohlmeisen. Sie kamen bis auf weniger als einen Meter an mich heran, und es fühlte sich an, als würde mein Herz einen Moment lang stehen bleiben. Da stand ich nun, inmitten einer Gang glücklicher, wilder Wächter. Meine Augen wurden von den Augen eines kleinen Zaunkönigs fixiert. Sein Blick war eindringlich, als würde er mit seinem jugendlichen Mut sagen: „Wir sehen dich. Wir lieben dich.“

Da sah ich, dass ich gesehen wurde, und das war heilsam.

Aber nicht nur von einem kleinen Vogel, sondern von etwas viel Größerem und Geheimnisvollerem. Wie wenn man einzelne Punkte zu einem Bild verbindet, waren all diese Vögel miteinander verbunden, interagierten miteinander wie ein einziger Organismus. Die Vögel interagierten mit den Blättern, als ein Organismus. Die Blätter mit dem Wald, der Wald mit dem Wetter, das Wetter mit der Bewegung der Sonne … und ich war Teil davon. Das Auge dieses Zaunkönigs wurde zu einem Tor, durch das die Spirits des Landes, die Energiefelder und die Lebenskraft, die alles durchströmt, sichtbar wurden. Wir alle waren Spiegel, die einander den Mut und die Entschlossenheit des Zaunkönigs, zu wachsen, zu heilen und das Leben zu feiern, widerspiegelten. Diese Lebenskraft schien zu sagen: Wo auch immer du bist, wie auch immer du bist, ICH BIN.

Die Selbsthilfe-Industrie der westlich dominierten Kultur sagt, dass wir die Summe unserer Entscheidungen sind und dass wir all die guten Dinge in unser Leben ziehen sollten. Wir leben in einem kulturellen Rahmen, der die individuelle Handlungsfähigkeit in den Vordergrund stellt. Aber die Wahrheit ist, dass vieles von dem, was unser Leben bestimmt, uns geschieht. Oder besser gesagt, FÜR uns. Zieht ein Baum Dürre oder Überschwemmung in sein Leben? Habe ich eine Familie mit 3 Generationen Traumata oder einen Krieg in Israel angezogen? Harte Zeiten lehren uns, Sinn und Resilienz zu entwickeln. Wir lernen zu fühlen und zu spüren, dass die Große Liebe nicht nur auf den Gipfeln, sondern auch in den Tälern mit uns ist. Wir lernen, dass in jedem Moment, in jeder Begegnung mit einem Zaunkönig oder auch mit chronischem Schmerz, die Unendlichkeit durchscheint und uns an unser tiefes und reines Licht erinnert.

Wir brauchen eine Spiritualität für das Leben, das wir haben, nicht nur für das Leben, das wir uns wünschen. Wir brauchen eine Spiritualität, die groß genug ist, um alles zu enthalten. Wir betreten den großen Raum, wenn wir auf all die „könnte“ und „sollte“ verzichten und den Moment als das akzeptieren können, was er wirklich ist – ein wunderschönes, chaotisches Wunder.

Ich wünsche Dir eine Woche voll kleiner Wunder, eine Woche der Erinnerung daran, wie einzigartig und verbunden Du bist. Während die Tage kürzer und kälter werden, wünsche ich Dir Mikromomente der Entschleunigung, um das Unendliche im Endlichen zu sehen.

Heart2heart,

Darrel

 

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